Das Alter Ego führt ein Gespräch mit Mir zum Thema Freiheit, radikale Unsicherheit und bedingungsloses Vertrauen
AE: Wie geht es dir in dieser Zeit der radikalen Unsicherheit? Fühlst du dich freier, intensiver und kreativ, wie du es mir gestern am Telefon angetönt hast?
M: Die radikale Unsicherheit war ja eigentlich immer da. Leben ist und war für mich an und für sich unsicher. Doch jetzt in der Coronazeit darf sich diese dem Leben zugrunde liegende Unsicherheit offiziell ausbreiten und ein tieferes, echteres, bedingungsloses Vertrauen mobilisieren.
AE: Wie kommst du zu dieser Verbindung zwischen Unsicherheit und Vertrauen?
M: Die radikale Unsicherheit wurde für mich immer deutlicher, je mehr Vertrauen in das Leben spürbar wurde. Bei mir also nach 50 Jahren. (M. grinst) Ich nehme sie wahr, halte sie aus, geniesse sie. Ohne das bedingungslose Vertrauen habe ich die radikale Unsicherheit mit Angstabwehrmechanismen, das heisst, mit Konventionen und esoterischen Konzepten, zugedeckt.
AE: Verstehe ich dich richtig, du sagst, dass für dich das wachsende Vertrauen Vorbedingung war, um die Unsicherheit des Daseins zuzulassen?
M: Ja.
AE: Dann wäre ja interessant, wie du zu diesem Vertrauen gekommen bist.
M: Vertrauen ist ein Geschenk.